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Algen im Gartenteich

 

Starkes Algenwachstum: Ursachen, Folgen, Abhilfe

Warum gibt es Algen im Teich, wie entstehen sie, was genau heißt "Algenproblem" und wie bekommt man das weg? Alle Antworten hier - inklusive 9 Maßnahmen, die gegen Algen helfen!

Algen im Gartenteich bekämpfen

Die berüchtigte Algensuppe


 

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Algen bekämpfen - oder: Deutschland im Krieg

Algen töten, Algen vernichten, Algen killen, Algenplage, wie bekomme ich den Teich algenfrei? Geht man nach der Wortwahl, dann herrscht in Deutschland erbitterter Krieg zwischen Gartenteichbesitzern und Algen. Das grüne Zeugs muss vor allem eines: weg.

Zugegeben, das ist jetzt überspitzt. Natürlich ist der Wunsch nach einem schönen und gepflegten Gartenteich legitim. Allerdings kennt die Natur kein Algenproblem. Es gibt nur ein problematisches Schönheitsideal von uns Menschen. Genau hier möchte der nachfolgende Artikel sensibilisieren. Denn Teil der Lösung ist, das Schönheitsideal vom komplett algenfreien Gartenteich zu hinterfragen. Das ist auch der beste Tipp, der wirklich hilft. Wer das verstanden hat, der hat auch kein Algenproblem, sondern einen naturnahen Gartenteich mit einem Miteinander statt Gegeneinander.

Leider fehlt es hier oft an Information darüber, was das Biotop Gartenteich ist und warum Algen notwendiger Bestandteil in diesem System sind.


Was sind überhaupt Algen?

Ob Algen nun Tiere oder Pflanzen sind, ist nur von akademischen Interesse. Algen sind allgemein Lebewesen, die Photosynthese betreiben. Deshalb sind die meisten Algen grün. Es gibt aber auch Rotalgen, Braunalgen oder Blaualgen.

Vor allem aber sind Algen eines: Der Superorganismus, ohne den es unseren Planeten nicht gäbe. Es gibt sie in der kleinsten Pfütze und im größten Ozean. Sie sind mikroskopisch kleine Bakterien oder als Tang 40 Meter groß. Sie werden gezüchtet und gegessen, man gewinnt Energie, Kosmetika oder Treibstoff aus ihnen und sie sind wichtig für den Klimaschutz.


Funktion von Algen im Biotop

Algen bauen Nährstoffe im Wasser ab, namentlich Phosphate und Nitrate. Im Gegenzug produzieren sie Sauerstoff im Wasser. Algen sind daher ein Indikator für die Nährstoffkonzentration und notwendig in jedem Gewässer. Die Gleichung ist einfach:

  • Viele Nährstoffe im Wasser = viele Algen wachsen
  • Wenig Nährstoffe im Wasser = wenig Algen wachsen

Nun ist ein Gartenteich aus Sicht der Natur ein höchst problematisches künstliches Gebilde. Er ist sehr klein und hermetisch abgeschlossen, weil Beton, Teichfolie oder Teichschale die Verbindung zum Untergrund abriegeln. Es findet kein Wasseraustausch statt durch Grundwasser, Quellen oder einen natürlichen Bach. Aus Sicht der Algen sind das günstige Bedingungen, da sich Nährstoffe tendenziell schneller bilden.


So entstehen Algen im Teich

In jedem Teichwasser finden Zersetzungsprozesse statt. Dieser Prozess setzt Nährstoffe frei, welche die Algen mögen. Es bildet sich sozusagen "Algenfutter". Algen entstehen als Schwebealgen, Fadenalgen, Algenschleim, Algenblüte oder schaumartige Gebilde, unter oder über Wasser. Begünstigend wirken:

  • Viel Laubeintrag, Pflanzenreste
  • (unbeabsichtigter) Eintrag von Rasenschnitt, Muttererde oder Dünger
  • Fischkot, Fischfutterreste, Kot von Amphibien und Wasserlebewesen allgemein
  • Zu viele Fische
  • verwesende Tiere im Wasser

Weitere Faktoren, die Algenwachstum im Gartenteich begünstigen, sind:

  • Sonnenlicht
  • Wärmere Temperaturen
  • kleine Wassermenge (geringe Teichtiefe, kleine Teichgröße)
  • kein oder wenig Wasseraustausch (stehendes Gewässer)

Im Extremfall ist der Gartenteich gekippt. Hat man diesen Zusammenhang aber verstanden, dann ergeben sich viele Stellschrauben, mit denen man Algenbildung bremsen kann. Umgekehrt ist das auch die Erklärung, warum es in kalten fließenden Gebirgsbächen fast keine Algen gibt.


Teich kippt: Was heißt das genau?

Teich kippt

Auch Naturgewässer verlanden mit der Zeit: Massives Algenwachstum zeigt, das dieser Teich bald kippt


Gekippter Teich heißt: Es gibt zu wenig Sauerstoff im Wasser, dafür zu viele Nährstoffe. Tiere, die Sauerstoff benötigen, können sterben. Dazu gehören vor allem Fische.

Woran erkannt man, dass ein Gartenteich kippt? Es gibt aufgrund der extrem hohen Nährstoffkonzentration sehr viele Algen. Das Algenwachstum ist explodiert. Auch ein stark stinkender Teichschlamm kann ein Hinweis sein. Einfach mal in der Teicherde stochern.


Was tun gegen Algenbildung?

Der Begriff Algenbekämpfung ist im Grunde genommen falsch. Eine (nachträgliche) Algen Entfernung macht wenig Sinn, sondern die Ursache muss geändert werden. Denn wenn das grundsätzliche Problem, nämlich die zu hohe Nährstoffkonzentration im Wasser, weiterhin besteht, dann sind die Algen nach einer Woche wieder da.

Algenbekämpfung muss daher korrekterweise bedeuten: Nährstoffkonzentration im Gartenteich möglichst gering halten, begünstigende Wachstumsfaktoren so gut wie möglich vermeiden. Prophylaxe heißt das Zauberwort. Prophylaktische Maßnahmen gegen Algenwachstum beginnen bereits bei der Gartenteichplanung. Wer sinnvoll plant, hat hinterher weniger Algenproblem. So ist ein Teich in der Knallsonne problematischer als im Halbschatten, so wie auch eine Platzierung direkt unter einem großen Laubbaum ungünstig ist.


9 Maßnahmen, die gegen Algen helfen

Bei den Maßnahmen zur Algenentferung sind manuelle Methoden am besten wie regelmäßiges Keschern oder ein Teichnetz, das im Herbst als Schutz vor übermäßigem Laubeintrag aufgespannt wird. Sehr empfehlenswert ist auch ein natürlicher Mix bei der Bepflanzung. So wirken sauerstoffproduzierende Teichpflanzen einem Algenwachstum entgegen.

Der Einsatz von Teichtechnik ist auch ok, aber aufwändig. Technische Geräte sorgen für Wasserfilterung oder Wasserbewegung. Letzteres kann z.B. auch ein kleiner Bachlauf mit Quellstein sein.

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Fazit: Neun Maßnahmen gegen starkes Algenwachstum:

  1. Standort: Wenig direkte Sonne, nicht unter Bäumen
  2. Teichgröße: Je größer, desto besser
  3. Richtige Teich Bepflanzung, insbesondere Sauerstoff produzierende Teichpflanzen
  4. Manuelle Teichpflege: Laubeintrag verhindern und Algen entfernen mit Kescher oder Teichnetz
  5. Einsatz von Teichtechnik: Filter, Belüfter, Pumpen, Skimmer, Teichschlammsauger
  6. Für Fließbewegung oder Wasseraustausch generell sorgen
  7. Keine Hunde im Gartenteich. Sie wirbeln Sedimente auf
  8. Anti-Algen Mittel: Wer einen naturnahen Gartenteich bevorzugt, wird den Einsatz von Chemie ablehnen
  9. Als Ultima Ratio eine komplette Teichreinigung

Man sollte sich aber im Klaren darüber sein, dass dies alles nur im Rahmen funktionieren kann. Die Lebenszeit eines Gartenteiches ist endlich, insbesondere kleine Teiche sind instabil.

Hat man sehr viele Algen im Gartenteich, kann es bereits zu spät sein. Denn es bedeutet, dass sich das ökologische Gleichgewicht zwischen Sauerstoff und Nährstoffkonzentration zu Ungunsten von Sauerstoff verschoben hat. Die vielen Algen sterben irgendwann ab, sinken auf den Teichgrund und zersetzen sich dort. Es entstehen noch mehr Nährstoffe, ein Teufelskreislauf beginnt. Irgendwann kippt der Teich.

Anti-Algen Mittel (= "Chemie") oder eine Teichreinigung sind höchst problematisch und sollten nur im Extremfall angewendet werden.


Fische als Algenfresser?

Fische sind ein Sonderfall. Tatsächlich gibt es einige Arten, die Algen fressen. Allerdings können Fische auch starken Nährstoffeintrag verursachen. Da braucht es schon viel Sachkunde.

Mehr: Fische im Gartenteich


Hausmittel

Gelegentlich ist von Hausmitteln zu hören, die gegen Algen helfen sollen. Solange es sich um natürliche Maßnahmen handelt, ist dagegen nichts dagegen einzuwenden. So soll etwa Eichenholz im Wasser das Algenwachstum etwas hemmen. Bei Maßnahmen auf chemischer Basis, wie etwa Zitronensäure, ist dagegen Vorsicht angeraten. Man sollte nicht einfach ohne Sachverstand Chemie in ein Gewässer kippen um den ph-Wert zu ändern. Im Gartenteich leben schließlich auch Tiere.


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