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Gartenteich Fische

 

Fische für den kleinen Gartenteich

Welche Fische empfehlen sich für kleine Gartenteiche? Was muss ich über Fischhaltung wissen, wie sollte der Teich beschaffen sein, was geht gar nicht? Antworten hier!

Fische für den Gartenteich

Goldfische im Gartenteich


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Teichfische - Ja oder Nein?

Fische fressen Algen und Mückenlarven? Und hübsch anzuschauen sind sie auch? Also gleich los und Fische für den Gartenteich kaufen?

So einfach ist das nicht. Wer hier eine uneingeschränkte Empfehlung für Fische im Fertigteich erwartet, der wird enttäuscht sein. Denn Fischhaltung geht nur mit Sachkenntnis und einem hohen Aufwand für die Pflege. Ist man dazu bereit, dann spricht nichts dagegen. Ansonsten ist die Grenze zu Tierquälerei schnell überschritten.

In einem kleinen Schalenteich hat man zudem fast immer ein Platzproblem. Und selbst in einem großen Gartenteich muss Fischhaltung verantwortungsvoll betrieben werden.


Fische im Miniteich: So nicht

Ich habe schon Fische gesehen in einer Mini-Wanne, kaum 40 cm tief, ohne Filtertechnik und in der praller Sommersonne. Einfach unverantwortlich. Das erinnert fatal an den Goldfisch im Glas. Man sollte diese Leute einfach mal fragen, wie sie sich selber in so einem "Lebensraum" fühlen würden. Und dass wärmeliebende Fischarten vom tropischen Amazonas in unseren Breitengraden nix im Gartenteich verloren haben, sollte auch klar sein.


Teichbecken für Fische: Nur artgerechte Haltung!

Fische im Gartenteich sind unter folgenden Voraussetzungen OK:

  • Größe: Faustregel für Goldfische sind zwei Fische pro Kubikmeter Wasser. Und unter 10 qm Teichfläche sollte man gar nicht dran denken. Mini-Teichschalen sind also zu klein.
  • Tiefe: Mindestens 1 m wegen Frostgefahr im Winter. Sonst besteht die Gefahr, dass die Fischpopulation an Sauerstoffmangel stirbt. Für manche Fischarten wird sogar eine Mindesttiefe von 1,50 Meter empfohlen.
  • Genug Sachkunde über die Fischarten und deren Platzbedarf
  • Verantwortungsbewusstsein: Regelmäßige Fütterung, Gesundheit
  • Für Reinigung, Sauerstoff, frisches Wasser oder Wasseraustausch ist gesorgt, entweder durch natürlichen Zufluss oder entsprechende Teichtechnik und Wasserfilter

Für professionelle Teichwirte oder Betreiber von Fischzuchtanlagen ist das alles selbstverständlich. Auch für ambitionierte Gartenteich Besitzer, die bereit sind, sich intensiv um ihre Fische zu kümmern.


Geeignete heimische Fische für den Gartenteich

Artgerechte Haltung also vorausgesetzt, im Folgenden eine Aufzählung von heimischen Fischarten, die sich prinzipiell für einen Teich im Garten eignen:

Für den kleinen Gartenteich

  • Stichling: Wird bis max. 10 cm gross. Gern in Seen und Teichen, kommt aber auch mit fließenden Gewässer klar. Beliebt wegen seines auffälligen Verhaltens während der Paarungszeit
  • Zwergstichling: Kleiner als sein Namensvetter. Beiden Stichling Arten gemein ist, dass sie vegetationsreiche Gewässer bevorzugen
  • Bitterling: Geselliger, kaum 10 cm großer Fisch für vegetationsreiches Wasser. Fortpflanzung nur möglich in Gewässern mit Teichmuschel Vorkommen
  • Moderlieschen: Geselliger, kaum 10 cm großer Schwarmfisch für stehende Gewässer mit üppigem Wasserpflanzen Bewuchs
  • Elritze: Ebenfalls ein geselliger kleiner heimischer Fisch, der sauerstoffreiches klares Wasser liebt

Für den großen Gartenteich

  • Rotfeder: Heimischer Fisch, der nährstoffreiches Wasser lebt. Wird allerdings bis 30 cm groß. Eher Vegetarier, d.h. der Fisch ernährt sich von Wasserpflanzen
  • Nasen: Auch Näsling oder Schnabel genannt. Gehört zur Gruppe der Karpfenfische. Liebt kiesige Fließgewässer. Kann über 40 cm groß werden
  • Karpfen und Forellen sind fast nur in der gewerblichen Teichwirtschaft von Bedeutung

Koi & Goldfisch

Koi und Goldfisch sind gezüchtete Rassen. Sie zählen somit nicht zu den originär heimischen Fischarten und sollen daher gesondert hier aufgeführt werden. Gleichwohl sind beide Fischarten sehr populär.

Der Goldfisch ist nicht zuletzt deshalb so beliebt, weil er aufgrund seiner auffallenden Farbe auch im trüben Wasser gut sichtbar ist. Gilt als geselliger und anpassungsfähiger Fisch, allerdings gibt es diverse Goldfischarten mit teils unterschiedlichen Bedürfnissen.

Der Koi ist eine aus Asien stammende uralte Zuchtform des Karpfens, der aufgrund seiner individuellen Zeichnung und Muster eine große Fangemeinde hat. Kois können alt und groß werden, sind also für Miniteiche nicht geeignet.


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Teichfische kaufen

Empfehlenswert ist der Gang zum spezialisierten Händler, in gut sortierte Gartencenter oder Zoohandlungen mit einer Aquaristik-Abteilung. Die meisten oben aufgezählten Teichfische sind Schwarmfische, sollten also nicht einzeln gekauft werden.


Fische, die den Teich reinigen?

Derart verallgemeinert, ist diese Aussage plakativ und scheint eher verkaufsförderndes Argument findiger Händler zu sein denn echte Information. Fische als Teichreiniger ins Wasser, schwupp, der Gartenteich wird sauber? Da muss schon differenziert werden.

Tatsächlich fressen viele Fische abgestorbene Pflanzenreste. Aber nicht jede Fischart. Und natürlich haben Fische auch Ausscheidungen. Das sind Nährstoffe, was umgekehrt wieder Algenwachstum begünstigen kann. Kümmert man sich hier zu wenig um das Biotop-Gleichgewicht, dann ist es mit der Sauberkeit schnell vorbei und die händische Teichreinigung wird schnell fällig.


Fische als Algenfresser?

Ähnlich wie bei der problematischen Aussage Fische reinigen den Teich, so darf auch hier nicht unzulässig verallgemeinert werden. Zum einen fressen nur bestimmte Fischarten Algen. Rotfedern oder Nasen gelten durchaus als Algenfresser, allerdings sind das Fischarten, die wegen ihrer Größe für einen Miniteich nicht geeignet sind. Moderlieschen oder Stichling wären zwar kleine Fische, sind aber weniger Vegetarier, sondern bevorzugen Mückenlarven und ähnliche Kleingetier-Kost.

Zum anderen sollte man erstmal verstehen, warum starke Algenbildung stattfindet. Ein biologisches Gleichgewicht kann sich durch unsachgemäße Haltung von Fischen sogar verschlechtern.

Mehr: Was gegen starkes Algenwachstum wirklich hilft


Wie überwintern Fische?

Im Winter halten die Fische Winterruhe. Das bedeutet, ihre Körperfunktionen sind fast auf Null zurückgefahren. Sie liegen am Grund des Teiches, weil dort das Wasser nicht gefroren ist. Deshalb sollte der Teich tief genug sein.

Da sich die Fische kaum bewegen, brauchen sie wenig Sauerstoff oder Nahrung. Ist aber der Frost sehr streng und der Teich klein, kann es kritisch werden mit Sauerstoff. Hier sollte man Vorkehrungen treffen.

Mehr: Eisfreihalter Test & Vergleich

Alternative: Fische im Haus überwintern.


Ein Fertigteich ist kein Aquarium

Nun ist auch ein Aquarium, ähnlich wie ein Miniteich, ein kleiner künstlicher Lebensraum. Oft sogar noch kleiner. Dennoch gibt es einen entscheidenden Unterschied.

In einem großen Gartenteich sieht man seine Fische fast gar nicht. Selbst in einer kleinen Teichwanne ist nur ein schemenhaftes Erkennen dessen möglich, was da im Wasser schwimmt.

Im Aquarium sieht man dagegen seine Fische nicht nur sehr gut, sondern auch täglich. Man hat daher einen anderen Bezug zu den Wasserbewohnern; Fischkrankheiten oder problematische Lebensbedingungen fallen sofort auf. Deshalb gehen die meisten Aquarianer verantwortungsvoll mit den Fischen um. Kenntnisse in Aquaristik, regelmäßiges Füttern, sauber machen und Prüfen von Wasserqualität und Temperatur sind selbstverständlich.


Fischhaltung: Unsere Philosophie

Fische im kleinen Fertigteich gibt es bei uns nicht. Leitmotiv ist vielmehr: Ein guter Lebensraum ist der Lebensraum, den Tiere sich freiwillig aussuchen. Und auch wieder verlassen können. Wir haben gelernt, dass es genug andere Lebewesen gibt, die eine kleine Teichschale als dauerhaftes oder vorübergehendes Habitat freiwillig beziehen: Frösche, Kröten, Libellen und allerhand weiteres Kleingetier über oder unter Wasser. Man macht also ein Angebot und baut kein Gefängnis.

Der erhebliche Mehraufwand an Teichpflege, der für Fischhaltung nunmal erforderlich ist, entsprach nicht unserem Verständnis eines naturnahen Gartenteiches. Das fängt bei einem Teichfilter an, denn Zierfische im Gartenteich machen nunmal auch Dreck. Dann brauchen sie Futter, fressen möglicherweise die Wasserpflanzen, die sie nicht fressen sollten, sie wachsen und vermehren sich, brauchen genug Sauerstoff und können Krankheiten bekommen. Und wohin mit den Fischen im Winter? Nicht alle Eisfreihalter sind eine zuverlässige Lösung.

Ein kleines Teichbecken mit Fischen kann man nicht sich selbst überlassen.


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